So manch kleines Unternehmen, Geschäft oder Selbstständige*r, wie z.B. Friseursalons, der Kiosk um die Ecke oder auch die Lieblingsbäckerei im Viertel kamen bisher auch ohne Webseite, digitale Buchhaltung und automatisierte Terminvergabe aus. Die Corona-Pandemie hat den Kleinen aber gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung auch für sie ist. Wir zeigen, welche Chancen die Digitalisierung für Geschäfte und Selbstständige mit sich bringt, welche Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt werden können und welche Fördermittel es gibt.
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Viele Selbstständige oder Geschäftsinhaber*innen schrecken vor dem Thema Digitalisierung zurück. Aber keine Angst – es ist wesentlich unkomplizierter, als Sie denken. Zudem gibt es viele Kurse und Weiterbildungen, die Sie bei dem Thema unterstützen. Wer das alles nicht selber machen möchte, kann das Thema Digitalisierung auch in Expertenhände geben.
Eine schön und informativ gestaltete Webseite sollte Grundlage eines jeden Geschäftes, Unternehmens oder jeder selbstständigen Person sein, die sich dem Thema Digitalisierung nähern möchte. Eine Website ist Ihre digitale Visitenkarte. Dort können Sie über Ihr Angebot, Ihre Preise, Öffnungszeiten und Kontaktdaten informieren. Versehen Sie Ihre Webseite mit professionellen Bildern, um die Seite aufzulockern und anschaulicher zu machen. Viele Webseiten-Anbieter machen es digitalen Neulingen sehr einfach, indem man bereits vorhandene Layouts nutzen und einfach mit dem eigenen Inhalt füllen kann. Ebenso wird in Tutorials Schritt für Schritt erklärt, wie man eine Seite aufbaut. Mögliche Webseiten-Anbieter sind: WordPress, Jimdo, Wixx etc.
Ihre Webseite kann außerdem mit Zusatzfunktionen ausgestattet werden. Terminbuchungen oder Reservierungen können mit Hilfe eines integrierten digitalen Formulars stattfinden.
Eine Alternative zu einer rein repräsentativen Webseite kann ein Online-Shop sein. Mit Tools wie Shopify oder Weebly können Sie einen professionellen Online-Shop bauen und so auch Kunden außerhalb Ihres bisherigen Geschäftsgebietes erreichen.
Wenn Sie bisher in Ihrem Geschäft nur per Telefon oder Post erreichbar sind, wird es Zeit, die Kommunikation per E-Mail einzuführen. Vielen Menschen fällt es einfacher, Anfragen oder Auskünfte per E-Mail zu stellen. Der Vorteil dabei ist auch, dass Sie solche Informationen schriftlich haben und ggf. nochmal darauf zurückgreifen können. Darüber hinaus ist eine E-Mail-Adresse Grundlage für die Anmeldung zu einer Webseite, für die Anmeldung bei Social-Media-Plattformen, für die Google-Dienste und vieles mehr.
Auch wenn Sie privat lieber auf Facebook, Instagram und Co. verzichten, bieten Geschäfts-Profile viele Vorteile:
Nicht jede*r ist ein Fan vom Suchmaschinen-Dienst Google. Jedoch bietet Google gerade für kleine Geschäfte und Unternehmen viele einfache Tools, die zum Erfolg der Unternehmung beitragen.
Rechnungen schreiben mit Word, Excel oder sogar per Hand können mit digitalen Tools der Vergangenheit angehören und das Berufsleben erheblich erleichtern. Online-Software, wie z.B. Lexoffice, Papierkram oder Sevdesk bieten Übersichten über alle Eingänge und Ausgänge. Darüber hinaus gibt es Vorlagen zu Kostenvoranschlägen, Rechnungen und vieles mehr. Viele der Buchhaltungssoftware haben eine Schnittstelle zu Steuerberater*innen und zu ELSTER und erleichtern so die Steuererklärung. Zudem können in den Tools Kundenkarteien, Arbeitszeiten und noch vieles mehr festgehalten werden.
Die Barzahlung nimmt in Deutschland immer mehr ab. Zu Zeiten von Corona wird sogar um Kartenzahlung gebeten. Wer jetzt keine Kartenzahlung ermöglicht, kann Kund*innen verlieren. Einfache Kartenlesegeräte bekommt man schon ab ca. 100 Euro von z.B. sumup.
Als Inhaber*in eines kleinen Unternehmens oder Geschäftes können Sie am besten beurteilen, ob oder welche Digitalisierungs-Maßnahmen für Sie persönlich am sinnvollsten sind und welche Vorteile Sie in den neuen Prozessen sehen.
Dennoch sollte Ihnen bewusst sein: Schon vor der Corona-Pandemie hat sich abgezeichnet, dass z.B. Restaurants, Friseursalons und andere Dienstleister mit einer anschaulich gestalteten Webseite und der Möglichkeit, online zu reservieren oder Termine zu buchen, bessere Startbedingungen haben. Gerade junges Publikum informiert sich online über Öffnungszeiten, Preise und Bewertungen. Für viele Menschen gilt: Wer online nicht existiert, ist nicht vertrauenswürdig.
Wer kann von einem Online-Auftritt und der Digitalisierung profitieren?
Erfahren Sie hier, wie für Solo-Selbstständige die Krise zur Chance wird.
Glücklicherweise gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für Kaufleute, Geschäftsinhaber*innen und andere Selbstständige. Sie können sich über Kurse und Workshops in Hamburg auf WISY informieren. Hier finden Sie private und öffentliche Bildungsträger.
Auch das KURSNET kann als Quelle von Weiterbildungsmöglichkeiten dienen. Darüber hinaus bietet die Volkshochschule in ganz Deutschland eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema Digitalisierung.
Viele kostenlose oder günstige Online-Kurse bietet auch Google selbst an. In den Workshops und Lernvideos erfährt man, wie man die Google Dienste einrichtet und benutzt. Zudem zeigt Google Tricks und Tipps, wie Sie Ihr lokales Geschäft stärken können. In Zusammenarbeit mit dem Handelsverband Deutschland hat Google die Initiative “ZukunftHandel – Grow with Google” ins Leben gerufen. Hier erfahren Geschäftsinhaber*innen Schritt für Schritt, wie sie ihr Unternehmen online sichtbar machen. Weitere Kurse zu z.B. Online-Marketing und Kundengewinnung mit Google Ads gibt es in der Google Zukunftswerkstatt – vor Ort oder online.
Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Auswahl einer Weiterbildung achten sollten.
Der Bund und die Länder sind sich der Notwendigkeit der digitalen Transformation bewusst und unterstützen kleine und mittelständische Unternehmen mit Zuschüssen. Vor allem handwerkliche Unternehmen oder Geschäfte, die bisher mit digitalem Arbeiten noch nicht viele Berührungspunkte hatten, sind aufgerufen, Fördermittel zu beantragen. Bundesweit gibt es das Programm “Digital Jetzt – Investitionsförderung von KMU”. Auf Länderebene kann es weitere Fördermöglichkeiten geben. In Hamburg gibt es aktuell den sogenannten Digitalbonus, der aufgrund der finanziellen Einbußen von nicht digitalen Geschäften während der Corona-Krise ins Leben gerufen wurde. Kleine und mittelständische Unternehmen können mit dem Digitalbonus bis zu 17.000 Euro Fördersumme erhalten. Damit lässt sich z.B. eine Agentur beauftragen, die Ihnen eine Webseite baut oder Google Anzeigen für Sie schaltet.
Sehen Sie die Digitalisierung Ihres Geschäftes nicht als unüberwindbare Hürde, sondern als Chance, auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Unterschiedlichste Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützen Sie bei Ihrem Vorhaben. Zudem können Sie die Fördermöglichkeiten nutzen, um z.B. Online-Marketing oder Webseitenbau an Expert*innen abzugeben.
Autorin: Angela Galliard
© Weiterbildung Hamburg e. V.