Die Corona-Pandemie und die Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens führen zu einem radikalen Umdenken in der Kultur vieler Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Dass mobiles Arbeiten und Lernen zum Standard werden könnten, schien bislang undenkbar. Doch viele Bildungsträger haben während der Pandemie bestimmte Bildungsangebote erstmalig online, in Form von E-Learning oder virtuellen Seminaren, angeboten und das immense Potenzial erkannt, das digitale Technologien bieten. Doch für die Lernenden kann die Weiterbildung von Zuhause auch eine Herausforderung sein: Ablenkungen, Einsamkeit, Bewegungsmangel und Co. führen zu einer geringen Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Wir zeigen Ihnen, wie die Weiterbildung im Homeoffice zum Erfolg wird.
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Damit das Lernen im Home Office zum Erfolg wird, ist eines ganz besonders wichtig, was aber häufig übersehen wird: ein positives Mindset! Führen Sie sich immer wieder vor Augen, dass ein Seminar, welches Sie aus dem eigenen Wohn- oder Arbeitszimmer heraus besuchen können, durchaus Vorteile hat. Durch den Wegfall von Fahrtzeiten und die hohe Flexibilität wird es einfacher, Freizeit und Privatleben mit Weiterbildung unter einen Hut zu kriegen und es bleibt zum Beispiel mehr Zeit für die Familie. Für viele bedeutet das Homeoffice auch eine Verbesserung der Konzentration, da im Büro durch häufige Gespräche mit Kolleg*innen, Telefonate und Meetings wenig Zeit für längere fokussierte Arbeitsphasen bleibt. Bei einer Weiterbildung im Homeoffice genießen Sie mehr Freiheiten und können sich, vor allem bei Selbstlernphasen, eher nach Ihrem eigenen Biorhythmus und Ihren eigenen Vorlieben richten.
Wichtig ist es zudem, dass Sie sich immer wieder Ihrer Ziele bewusst werden: Warum machen Sie diese Weiterbildung und was werden Sie erreichen, wenn Sie sie beendet haben? Auch Tages- oder Wochenziele helfen dabei, am Ball zu bleiben und die Motivation zu halten.
Während die Arbeit im Homeoffice für viele eine Erleichterung ist und zu einer besseren Konzentrationsfähigkeit führt, fällt es anderen umso schwerer, zuhause fokussiert zu arbeiten. Die heimische Umgebung, in der man normalerweise eher Freizeitaktivitäten nachgeht, lädt zu häufigen Pausen ein, der Fernseher ist nicht weit weg und das Handy wahrscheinlich noch näher. In solchen Fällen empfiehlt es sich, den Arbeitsplatz bestmöglich vorzubereiten: Legen Sie das Handy stumm- oder ausgeschaltet in einen anderen Raum oder eine Schublade, schließen Sie am Computer alle Programme, die Sie für Ihr Seminar nicht benötigen und blockieren Sie eventuell Webseiten, die Sie zu sehr ablenken würden. Schalten Sie Radio und Fernseher, die eventuell noch im Hintergrund liefen, aus.
Legen Sie sich vor Beginn zudem alles zurecht, was Sie benötigen und auch im Präsenzseminar dabeihätten, wie Unterlagen, Notizpapier, Stifte, ein Getränk und eventuell Snacks bzw. Nervennahrung.
Sind noch andere Familien- oder Haushaltsmitglieder im Haus, vereinbaren Sie am besten feste Zeiten, in denen Sie ungestört am Seminar teilnehmen oder an Kursaufgaben arbeiten müssen.
Das A und O für nachhaltiges Lernen ist es, regelmäßig Pausen zu machen und die eigene Gesundheit nicht außer Acht zu lassen. Dazu zählt neben ausreichendem Trinken und Essen zum Beispiel häufiges Lüften, denn ohne Sauerstoff fällt auch die Konzentration schwerer. Wenn Sie Pause haben, verbringen Sie diese am besten mit „analogen“ Aktivitäten: Bewegen Sie sich, gehen Sie spazieren oder suchen Sie sich zur Auflockerung ein paar einfache Fitnessübungen heraus, denn das dauernde Sitzen in derselben Haltung vor dem Bildschirm schadet Ihnen.
Vermeiden Sie in Ihren Pausen außerdem weitere Bildschirme, um Ihre Augen zu entlasten. Entfernen Sie sich dann lieber von Ihrem digitalen Lern- und Arbeitsplatz. Also: Kein Netflix in den Pausen. Um Ihre Akkus außerdem nach einem langen Seminartag wieder aufzuladen und sich zu belohnen, verbringen Sie zum Beispiel Zeit mit Freund*innen, ob bei einem Treffen oder beim Telefonieren. Oder gehen Sie zum Ausgleich zum vielen Nachdenken einem Hobby nach, bei dem Sie eher körperlich aktiv werden müssen, wie Handarbeiten oder Sport.
In vielen Online-Weiterbildungen werden sie heute direkt mitangeboten: Eigens eingerichtete virtuelle Räume für den Austausch der Lernenden untereinander. Denn was vielen bei E-Learning-Programmen am meisten fehlt, ist der soziale Zusammenhalt und die Kommunikation. Wenn so ein Raum noch nicht existiert, bilden Sie selbst eine (digitale) Gruppe, um die anderen Kursteilnehmer*innen abseits des Seminars besser kennenzulernen, sich mit Ihnen über das Seminar auszutauschen und eventuell gemeinsam auf Prüfungen vorzubereiten. Wenn Sie weniger das Gefühl haben, allein vor dem Rechner zu sitzen, sondern sich eher als Teil einer Lerngemeinschaft fühlen, macht das zum einen glücklicher und Sie können zum anderen motivierter ans Werk gehen und erhöhen Ihre Erfolgschancen.
Zu guter Letzt kommt es bei einer Weiterbildung im Homeoffice auch darauf an, sich selbst und das Lernen gut zu organisieren. Halten Sie Ihre Seminar- und Selbstlernphasen in einem Kalender fest, um immer den Überblick zu behalten. So vergessen Sie auch keine wichtigen Prüfungs- oder Präsentationstermine. Außerdem können Sie Ihren Lernfortschritt besser festhalten.
Legen Sie sich einen digitalen Ordner mit Unterordnern nach Fächern oder Fachthemen an. Speichern Sie die Präsentationen, weitere Kursmaterialien und eventuelle digitale Mitschriften in Ihrem eigenen Ordner unter dem Thema und dem Datum ab. Sie werden Sie später brauchen, um nachzuarbeiten, was Sie im Seminar gehört haben.
Wenn sich während der Seminare Fragen ergeben, schreiben Sie sie direkt in den Chat, damit sie nicht verloren gehen. Notieren Sie sich in jedem Fall die Antworten.
Im Homeoffice erfolgreich Neues zu lernen ist gar nicht so einfach, vor allem wenn man gefühlt auf sich allein gestellt und die Verlockung groß ist, sich mit Freizeitaktivitäten abzulenken. Doch mit einigen Tipps klappt auch die Weiterbildung zuhause:
Noch nicht die richtige Weiterbildung gefunden? In unserem Infobereich gibt es noch mehr Tipps!
Text: Martin Vorhauer, Grone Wirtschaftsakademie, in Zusammenarbeit mit Lena Görmann
© Weiterbildung Hamburg e. V.